Weil ich immer wieder von blockierenden Glaubenssätzen und Glaubensmustern spreche, möchte ich heute einmal kurz erklären, was das überhaupt ist! Am Liebsten tu ich das anhand eines Beispiels aus meinem Alltag.
Ich hatte lang ganz fest in meinem Kopf: Ich fahre mit dem Auto nicht in der Stadt. Weil in der Stadt (Anm.: Wien) gibts nie Parkplätze! Zumindest keine, in die ich auch einparken könnte!
Also fuhr ich alle Strecken öffentlich…was durchaus geht, mir mit zwei Kindern + Equipment manchmal aber echt sehr anstrengend wurde bzw. mir sehr viel Zeit kostete . Also begann ich diesen Satz einmal zu hinterfragen.
- Wer sagte denn, dass es in der Stadt keine Parkplätze gibt? Ich selbst? Oder “man”? Oder “die Medien”? Oder Menschen aus meinem Umfeld, die generell nicht gerne in der Stadt sind?
- Und war das nicht eigentlich sehr generalisiert? “Die Stadt” bestand ja immerhin aus 23 Bezirken, nicht nur aus dem Stephansplatz! Selbst wenn dieser Satz vielleicht noch auf die Innenstadtbezirk zutreffen würde, dann doch schon aber wirklich nicht auf die ganze Stadt!
- Warum sollte es immer, wenn ich mit dem Auto fuhr, genau GAR keinen Parkplatz geben?
- Und wieso bitte dachte ich über mich selbst so abwertend, dass ich nicht in kleine Parklücken einparken könnte?
- Hallooooo?
Vielleicht war das ja tatsächlich irgendein Glaubenssatz, der sich irgendwann einmal durch irgendein Erlebnis, eine Erfahrung oder auch nur durch eine Erzählung eingespeichert hatte in mir. Und so stark war, dass er mich bislang wirklich davon abhalten konnte, in der Stadt Auto zu fahren – das finde ich schon ganz beachtlich!
Könnt ihr euch schon in etwa ein Bild machen, wie blockierende Glaubenssätze funktionieren?
“Alle persönlichen Durchbrüche beginnen mit einer Änderung unserer Glaubensmuster.” (Anthony Robbins)
Ich wollte diesen Glaubenssatz also unbedingt verändern! Wie das genau geht, davon erzähle ich euch in einem meiner nächsten Beiträge. Kurz: Ich suchte mir einen neuen Satz anstatt des alten, blockierenden: “Ich finde überall mit Leichtigkeit einen Parkplatz, wo ich ihn benötige!” Immer dann, wenn ich in die Versuchung kam zu glauben, dass es keine Parkplätze gibt, wiederholte ich mir (laut!) meinen neuen Satz. Immer und immer wieder. Oft 🙂 Ich fühlte mich rein, ich stellte mir vor, wie es wäre, immer den freien Parkplatz vor der Nase zu haben. Wie angenehm und entspannt. Mit welcher Leichtigkeit ich einparken würde. Etc.
Bis der Satz und das Gefühl dazu so gut verinnerlicht und verankert waren, dass ich keine Zweifel mehr daran hatte. Bis ich ihn als meine neue Realität wahrnahm. Ich muss immer noch schmunzeln wenn ich daran denke. Letztens fuhr ich mit dem Auto tatsächlich in die Innenstadt. 1. Bezirk. Eine kleine, enge Gasse direkt bei der Albertina. Und schwupps, da war er wieder…mein Parkplatz! So wie wirklich fast ausnahmslos!
Wer sich jetzt denken möchte: Ja klar, ist halt Zufall! , dem rate ich: probier es aus!
Vielleicht war der Parkplatz auch immer schon da…aber meine Wahrnehmung war so beeinflußt von “Es gibt keine Parkplätze in der Stadt”, dass ich ihn vermutlich nicht einmal gesehen hätte!
Wie du deine Glaubenssätze verändern und dich von blockierenden und einschränkenden Sätzen lösen kannst, das liest du in Kürze!
So viel Theorie vorab:
- Glaubenssätze sind fest einprogrammierte Überzeugungen, die wir uns im Laufe unseres Lebens aneignen,weil wir sie z.B von Eltern oder anderen Bezugspersonen übernehmen.
- Glaubenssätze werden durch Verzerrung und Generalisierung von bereits Erfahrenem gebildet und verändert.
- Sie sind Grundlage für unser alltägliches Handeln und beeinflussen unser Denken und unsere Wahrnehmung.
- Glaubenssätze sind dafür verantwortlich, wie wir unser Umfeld bewerten und auf Ereignisse reagieren.
- Es gibt blockierende, limitierende Glaubenssätze und positive, bestärkende Glaubenssätze.
- Durch Wiederholung eines Glaubenssatzes oder durch emotionales Erleben werden Glaubenssätze geprägt und können auf dieselbe Weise auch wieder verändert werden.
- Die meisten unserer blockierenden Glaubenssätze sind uns nicht bewusst!
Die gute Nachricht: Du kannst deine blockierenden Glaubenssätze kennenlernen, um sie dann zu positiven zu verändern. Das ist wirklich jederzeit möglich!
“Die Erde ist eine Scheibe” war übrigens auch mal ein mächtiger Glaubenssatz 🙂
Wenn ihr noch mehr zu diesem Thema wissen möchtet, gibt es hier meinen Lesetipp!
Seid gespannt, wie es weitergeht!
Dein Artikel ist wunderbar *schmunzel* ging mir genauso – immer nur Öffis und das Auto stand zuhause – und jetzt gibt es immer und überall freie Parkplätze für mich – wie einfach darf es sein? Danke dir für deinen Post 🙏🏻
Liebe Astrid,
danke für dein Feedback- ich freu mich, dass es dir genauso geht! Und was für Parkplätze gilt, gilt auch für alles andere im Leben, oder? 😉